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A. Glossar

Bandbreite
Bandbreite bezeichnet im Zusammenhang mit dem Netz das Verhältnis von einer Menge an Daten die innerhalb eines bestimmten Zeitraums übertragen werden können, normalerweise gemessen in Bits pro Sekunde.

Beschreibungszeile
Das Usenet erlaubt eine Orientierung zum einen durch die Einordnung einer Nachrichtengruppe in die Hierarchie. Zum anderen beherbergen Usenet-Rechner eine Datei, in der die meisten Foren durch einen kurzen Satz charakterisiert werden. Die Nachrichtenprogramme können in der Regel diese Datei auswerten und den Benutzern damit das Navigieren erleichtern. Die Überschriften für die Darstellung der einzelnen Nachrichtengruppen entsprechen den Beschreibungszeilen der Foren.

cancel-message
Das Stornieren einer Mitteilung geschieht durch eine ,,cancel-message``. Diese wird dem zu stornierenden Artikel hinterhergeschickt und veranlaßt einen Usenet-Rechner, den betreffenden Artikel zu löschen. Da beide Artikel über den gleichen Mechanismus verteilt werden, kann es geschehen, daß ein Artikel, der gelöscht werden soll, vorher noch beantwortet wird. Stornierungen sind, außer in Mißbrauchsfällen, z.B. bei Cross-Postings oder Spam, nur den Autoren der Artikel gestattet.

Charta
Die Formalien zur Einrichtung einer neuen Nachrichtengruppe sehen vor, daß das Thema und der Zweck, dem eine Gruppe dienen soll, in der Charta skizziert wird. (englisch: charter)

cross-posting
Als Cross-Posting wird im Usenet ein Artikel bezeichnet, der gleichzeitig in mehreren Nachrichtengruppen erscheint. Die Angaben im Verteiler - im Feld ,,Newsgroups:`` - steuern die Verbreitung des Artikels. Der Netiquette zufolge sollte von der Möglichkeit des Cross-Postings nur zurückhaltend Gebrauch gemacht werden. Artikel, die ein bestimmtes Maß der Verbreitung überschreiten, werden oft durch automatisch erstellte Cancel-Messages storniert.

FAQ
Frequently Asked Questions werden in einem Katalog zusammengestellt und beantwortet. Der Katalog wird in Nachrichtengruppen, in denen sich jemand die Mühe macht, ihn zu unterhalten, normalerweise regelmäßig veröffentlicht.

Internet Relay Chat (IRC)
Der Internet Relay Chat erlaubt seinen Benutzern eine synchrone, interaktive Kommunikation über ein zentralisiertes Kommunikationsnetz. Die Benutzer melden sich bei einem IRC-Server an, wählen dort einen Kanal aus - sie können auch einen neuen Kanal einrichten - und erhalten die Mitteilungen der anderen Benutzer in dem Kanal fast sofort auf ihrem Bildschirm. Im Gegensatz zum Usenet bietet der IRC denjenigen, die einen Kanal ins Leben gerufen haben, Administrationsmöglichkeiten.

killfile
Ursprünglich diente das ,,Killfile`` zur Aufnahme bestimmter Zeichenketten oder Muster. Das Programm liest beim Start die Datei und zeigt Artikel, die eingetragene Zeichenketten oder Muster enthalten, nicht mehr an. Fast synonym wird der Begriff des ,,Scorefile`` verwendet. Allerdings erlaubt letzteres auch eine positive Wertung: Artikel, die bestimmte Zeichenketten enthalten, kann das Programm hervorheben. Die Gestaltung der Dateien bleibt allein dem Nutzer überlassen. Einträge können in den Namen bestimmter Autoren oder Themen bestehen. Über diese Dateien können Artikel aber auch z.B. auf ihren Verbreitungsgrad untersucht und die Anzeige unterdrückt werden, wenn ein Artikel scheinbar in zu vielen Nachrichtengruppen gleichzeitig erscheint. Je nach Programm kann dieser Filter für alle Nachrichtengruppen gelten, aber auch auf eine spezielle Gruppe zugeschnitten sein.

Mailing-Liste
Eine Mailing-Liste funktioniert so, daß es eine Verteileradresse gibt, an die Beiträge für die Liste gesandt werden. Von dieser Adresse aus wird der Beitrag dann an die Abonnenten der Liste geschickt. Um eine Liste zu abonnieren, genügt es, einen entsprechenden Befehl mit einem elektronischen Brief an die Verwaltungsadresse der Liste zu schicken. Ein Programm, das über die Verwaltungsadresse angesprochen wird, fügt dann die E-Mail-Adresse des Interessenten zur Liste der Abonnenten hinzu.

Mailing-Listen können als zentralisiertes, interaktives und asynchrones Medium eingeordnet werden.

Mailbombe
Ein umfangreicher elektronischer Brief, welcher das Postfach des Adressaten verstopfen oder gar dessen Netzzugang beeinträchtigen soll, heißt Mailbombe.

NNTP
Das Network News Transfer Protocol legt fest, wie die Artikel des Usenet über das Internet transportiert werden. Der RFC 977, in dem dieser quasi-Standard formuliert wird, legt z.B. die Befehle fest, die Nachrichtenserver des Usenet benutzen, um Artikel auszutauschen.(164)

Remailer
,,Remailer`` sind Programme mit einer besonderen Weiterleitungsfunktion. Ein elektronischer Brief, der über einen Remailer verschickt wird, kann nicht mehr zu seinem Urheber zurückverfolgt werden. Das Programm entfernt die Kopfzeilen einer Mitteilung und ersetzt sie durch eigene. Danach leitet es die Mitteilung an den eigentlichen Bestimmungsort, eine E-Mail-Adresse oder ein Forum des Usenet weiter. Im Netz existieren sowohl anonyme als auch pseudonyme Remailer. Letztere erlauben es, die Autoren unter ihrem Pseudonym anzuschreiben, weil die Rechner eine Datenbank unterhalten, in der die Pseudonyme den E-Mail-Adressen zugeordnet sind.

scorefile
s. killfile

Signatur
Die Nachrichtenprogramme können den Inhalt einer Datei, normalerweise ,,.signature``, beim Abschicken einer Mitteilung an diese anhängen. Die Gestaltung der Datei, ob mit zusätzlichen Adressangaben oder kleinen Zeichnungen aus Buchstaben, steht den Benutzern frei. Die Netiquette schlägt ein Limit von vier Zeilen für die Signatur vor.

spam
,,Spam`` heißt übersetzt soviel wie Büchsenfleisch. Die Wortwahl soll auf einen Sketch von Monty Python's Flying Circus zurückgehen, in dem der Kellner die magere Speisekarte durch beständige Wiederholung des Angebots an spam aufbläst. Auf dem Netz dient das Wort mittlerweile als Sammelbegriff für übermäßig weit verbreitete Mitteilungen. In bezug auf das Usenet wird eine meßbare Größe (Breidbart-Index) benutzt, um Artikel wegen einer überzogenen Verbreitung als spam zu klassifizieren.

Das Jargon File nennt gegenüber dieser eingeschränkten Auffassung noch eine andere. Dort werden auch solche Artikel als Spam klassifiziert, die dazu führen, eine Nachrichtengruppe mit unangemessenen oder nichtssagenden Artikeln zu überschwemmen.(165)

tagline
s. Beschreibungszeile

TCP/IP
Das Internet basiert auf den beiden Protokollen Transmission Control Protocol (TCP) und Internet Protocol (IP). TCP zerlegt eine Datei in einzelne Pakete, und IP stellt diese zu. Damit bildet TCP/IP den Sockel für andere Protokolle, welche, ohne sich um die konkrete Verbindung kümmern zu müssen, die eigentlichen Dienste des Internet zur Verfügung stellen können.

troll
Ein Troll im Usenet ist, im Gegensatz zur Gestalt der nordischen Sage, kein Dämon, sondern eine Person, die wissentlich Fehlinformationen verbreitet. Zweck der Übung soll es sein, eine wenig sinnvolle Diskussion in Gang zu bringen.

World Wide Web
Das World Wide Web (WWW) bildet eine Teilmenge des Internet. Es bezeichnet den Bereich, in dem auf Basis des HyperText Transfer Protocols (HTTP) Daten übertragen werden. Die Texte im Web werden in der Regel mittels der HyperText Markup Language (HTML) strukturiert und neuerdings auch gestaltet. HTML erlaubt die Verknüpfung von Bildern, Text und Ton, auch über verschiedene Rechner hinweg. Damit läßt sich innerhalb dieses Teils des Internet leicht navigieren.

Mit dem World Wide Web steht ein asynchrones, nicht-interaktives Medium zur Verfügung, das zusätzlich durch ein zentralisiertes Kommunikationsnetz charakterisiert ist.


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